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Zitronen und Öl vom Gardasee

Zitronen und Öl vom Gardasee

Die Region um den Gardasee ist nicht nur für seine große Vielfalt an Weinen bekannt, sondern auch für sein Olivenöl und seinen Zitronen. Insbesondere das nördliche Gebiet des Gardasees ist geradezu prädestiniert für den Olivenanbau. Schon seit der Antike wird die Ölfrucht hier kultiviert und verarbeitet.

Das produzierte Olivenöl aus der Umgebung des Gardasees ist bekannt für seinen feinen Geschmack und seiner guten Verdaulichkeit. Nicht umsonst trägt das hier gewonnene Öl die Gütebezeichnung D.O.P (Denominazione d'Origine Protetta). Im Falle des Olivenöls bedeutet dies, das die Produktionsstätte (beispielsweise Garda) sich in dieser Region befindet. Im Gegensatz zur allgemeinen Bezeichnung "100 prozentig italienisch" ist das D.O.P-Siegel wesentlich restriktiver angelegt, da es sich auf eine bestimmte Region bezieht. Des Weiteren unterliegen die jeweiligen Produzenten strengeren Parametern bei der Herstellung als bei einem "normalen" nativen Olivenöl extra (ital. = Olio di oliva extra vergine). Letzteres bezeichnet das Verfahren mit dem die Oliven ausgepresst wurden. In der Regel geschieht dies rein mechanisch. Für ein hochwertiges natives Olivenöl extra, werden ausschließlich gesunde Oliven geerntet und verarbeitet.

Jede Oliven-Anbauregion ist durch den individuellen Geschmack seines Öls unterscheidbar. So besitzen die Olivenöle aus den Gegenden Süditaliens einen sehr kräftigen Geschmack, während die Olivenöle vom Gardasee eher leicht und fein schmecken. Oft problemlos gewähren die zahlreichen Kleinbetriebe am Gardasee, dem interessierten Besucher einen umfassenden Einblick in den laufenden Herstellungsprozess. Die oft unvermeidliche Gratisverkostung ist meist inklusive. Des Weiteren finden während des ganzen Jahres rund um den See verschiedene Olivenfeste statt.

Ein weiteres für den Gardasee typisches Produkt ist die Zitrone. Die ursprünglich aus China und Indien stammende Frucht wurde erst im 13. Jahrhundert hier heimisch, nachdem die Mönche des Klosters des Heiligen Franziskus in Gargano, die ersten Zitrusbäume von der ligurischen Riviera an den Ufern des Gardasees brachten. Trotz des überwiegend vorherrschenden milden Klimas, mussten die frostempfindlichen Pflanzen vor den kalten Nord-Ostwinden besonders geschützt werden. Hierzu wurden dicke Steinmauern errichtet und meterhohe Steinpfähle trugen die für den Winter bestimmte Dachkonstruktionen. Auch sonst war die Arbeit in den Zitronengärten oft hart und mühsam. An einigen Standorten mangelte es an genügend fruchtbaren Böden, die per Schiff von den südlichen Ufern des Sees herbeigebracht werden mussten. Und zur Erntezeit wurden die schweren Körbe voller Zitronen per Muskelkraft wiederum von den Hängen heruntergetragen und auf die Schiffe verladen. Bis zu 500 Kilo wurden pro Baum während der Blütezeit des Zitronenanbaus geerntet. Zu jener Zeit erreichten die Zitrusbäume noch eine stattliche Höhe von acht bis zehn Metern. Der Niedergang des Zitronenanbaus erfolgte dann in den späten 1920er Jahren, als ein Großteil der Bäume während eines außerordentlich harten Winters erfroren. Die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg taten ihr übriges. Um das Gut des Zitronenanbaus dennoch zu wahren, wurden in der Nachkriegszeit einige wichtige Initiativen gestartet. So wurden in Tignale drei Terrassen der Zitronenplantagen Pra de La fam wieder hergestellt. Ähnliche Arbeiten erfolgten in Limone, mit der Restaurierung der Zitronengärten von Castèl und der Villa Boghi. Das gleiche geschah in den Zitronengärten von Toscolano Maderno und in Gardone Riviera.



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