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Das Pfahlbautendorf am Ledrosee

Das Pfahlbautendorf am Ledrosee

Der Ledrosee liegt auf einer Höhe von 655 Metern in der Nähe des Gardasee und ist der autonomen Provinz Trient zugehörig. Hier befindet sich am Ufer des Sees eine "Museo delle Palafitte" aus der Bronzezeit und es ist sehr interessant, an dieser Stelle die Urgeschichte der Menschheit zu entdecken.
 

Erstmals traten die Funde nach tausenden von Jahren im Jahre 1929 an die Oberfläche, als der Wasserspiegel des Sees für hydrelektrische Zwecke angezapft worden war. Durch die starke Absenkung kam eine Zone zum Vorschein, die mit Pfählen versehen war und wie sich später herausstellte, eine der bedeutendsten Ansiedlungen dieses Typs von Pfahlbauten in Europa war. Da die meisten Funde aus der Bronzezeit stammen, werden die Pfahlbauten von Ledro dem "Oberen Neolithikum" zugeordnet. Die damals außergewöhnlich Entdeckung erreichte auch viele Archäologen und die folgenden Ausgrabungen förderten zahlreiche Funde zutage. Allerdings wurde in der folgenden Zeit der Wasserspiegel wieder angehoben und die bereits begonnen Ausgrabungen überspült. Erst im Jahre 1936, als der Lago di Ledro einer trockenen Periode unterworfen war, setzten die Archäologen ihre Ausgrabungen fort. Aus heutiger Sicht kann der seinerzeitige Pfahlbau als örtliche Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten verstanden werden, da hierdurch viele Vorteile entstanden, Nähe des Wassers, Sicherheit durch Tiere und einen praktischen Fischfang.

Das Pfahlbaumuseum: Von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe eingetragen, ist die Pfahlbautenansiedlung von bedeutenden Archäologen wissenschaftlich aufgebaut worden und wurde dabei von verschiedenen kulturellen Einrichtungen unterstützt. Heute ist der Besuch dieses Museums für alle Gäste immer ein besonderes Erlebnis. Drei Hütten, die heute den Teil eines Dorfes darstellen, sind aus einem Projekt entstanden, an dem das Naturwissenschaftliche Museum von Trento und die Archäologen der Universitäten von Trento und Padova maßgeblich beteiligt waren. Es kann heute davon ausgegangen werden, dass das heutige Dorf in etwa der Pfahlbautensiedlung entspricht, die vor etwa 4000 Jahren hier ihren Standort hatte. Allerdings musste auf die Sicherheit der Besucher Rücksicht genommen werden, so dass Hölzer mit höheren Schnitten verwendet wurden. Die insgesamt drei Hütten sind von verschiedener Größe und zeugen dabei vom Leben in einer Pfahlbausiedlung, wie Landwirtschaft, Fischfang, Viehzucht und Jagd.



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